Es gibt Kirchenchöre, Männerchöre, Frauenchöre und noch zahllose andere. In manchen Ländern ist es nicht unüblich auch auf der Straße zu singen. Schließlich ist der eigene Gesang nur ein Ausdruck der persönlichen guten Laune und Lebenslust. In Deutschland hingegen wird man sehr schief angeschaut, wenn man auf offener Straße ein Ständchen anstimmt. Offenbar ist es in der Bundesrepublik ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nicht mehr ganz dicht sein kann, wenn man in der Öffentlichkeit singt.
Zuflucht für Musizierende
Aber es gibt Ausnahmen. Dem Straßenmusiker, der mit Gitarre, Geige oder Akkordeon Musik macht, werden wohl die wenigsten unterstellen, dass er verrückt sei. Suspekt ist offenbar nur der Einzelne, der nicht um Geld zu verdienen ein Liedchen anstimmt, sondern lediglich, weil er oder sie so unglaublich gut gelaunt ist. Gesungen wird also klassischerweise nicht in der Öffentlichkeit, sondern vor allem unter der Dusche.
Wer hingegen leidenschaftlich gerne singt, kann je nach Ambitionen einem Chor beitreten oder Gesangsstunden nehmen. Es gibt zahllose Chöre, die häufig mit einer Kirche verbunden sind. Das sorgt dafür, dass es regelmäßige Auftritte und ein relativ festes Programm gibt. Für viele ist der Chor eine Möglichkeit, um regelmäßig mit anderen zu singen und neue Leute kennenzulernen. Manch einer genießt auch den kurzweiligen Ruhm, den ein Solo mit sich bringt. Berühmtheiten erlangen die wenigsten Chöre, aber es gibt Ausnahmen.
Besonders Knabenchöre sind teilweise weltberühmt und besitzen eigene Schulen bzw. Internate, die als Kaderschmiede für die Talente von morgen dienen. Die Solisten sind die Stars dieser Ensembles, die Besten, die die schwierigsten Stücke singen können. Sie ziehen die Bewunderung der Zuschauer und häufig auch den Neid der anderen Chormitglieder auf sich.